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Der Roh-/Schrühbrand

 

Beim Rohbrand können die einzelnen Werkstücke so in den Brennofen gestellt werden, dass sie sich berühren. Während des Rohbrandes, der auch als Schrühbrand, Vorbrand oder Biskuitbrand bezeichnet wird, ist eine langsame Steigerung der Brenntemperatur wichtig. Dies ist deshalb sehr wichtig, weil der Ton jetzt noch kristallin gebundenes Wasser enthält.

Je langsamer sich die Temperatur erhöht, desto weniger Druck entsteht und der Wasserdampf kann allmählich entweichen. Bei Lufteinschlüssen oder bei einer zu schnellen Aufheizung würden die Werkstücke durch den Druck des Wasserdampfes zerbersten.

Normalerweise erfolgt der Brand bis zu einer Temperatur von 650 Grad mit 100 Grad pro Stunde, danach erhöht sich die Temperatur bis zu etwa 960 Grad um 150 Grad pro Stunde. Die Endtemperatur bleibt dann für etwa 20 Minuten erhalten, wobei bei großen, dicken und empfindlichen Tonarbeiten die Aufheizgeschwindigkeit auch deutlich langsamer ausfallen kann.

 

Glasurbrand

Die Ware darf sich während des Glasurbrandes nicht berühren, weil sonst die Glasur aneinander kleben kann. Der Ofen kann beim Glasurbrand schneller aufgeheizt werden, wobei die Spitzentemperatur über eine längere Zeit gehalten werden muss. Hierbei verflüssigt sich die Glasur vollständig und erreicht ihre entsprechende Oberfläche und Frabe. Bereits wenige Grade Unterschied können zu einem Mißerfolg führen.

Wichtig ist daher, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen, denn wenn bei zu hohen Temperaturen gebrannt wird, kann es passieren, dass sich die Masse lavaähnlich verflüssigt.

 

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Keramik - Brennservice - Berlin

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P. Fischer, Christstraße 25 - 14059 Berlin

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Trocknung - Schrühbrand - Glasurbrand - Glasierservice

Trocknung

 

Die feuchten Tonarbeiten müssen vor dem Brennen langsam und gleichmässig, bei einer hohen Luftfeuchtigkeit trocknen. Bei Wandstärken bis 1 cm reicht eine Woche Trockenzeit in der Regel aus. Ist die Tonmasse nicht voll durchgetrocknet, kann sich in der Anfangsphase des Brennens innerhalb des Materials zuviel Wasserdampf bilden, der dann eine sprengende Wirkung hat.

Durch diesen Verdunstungsvorgang geht Volumen in Form von Wasser verloren: der Ton schrumpft, schwindet.

Die Keramik darf nicht auf einer nicht saugfähigen Unterlage wie einer beschichteten Spanplatte liegen. Gipsplatten sind ideal, weil sie unten so begierig Wasser aufnehmen wie oben die Luft abführt.

Das Objekt sollte unter eine Plastikfolie, damit die gesamte Atmosphäre gleichmässig feucht ist. Dreimal am Tag Folie auf – feuchte Luft heraus – Folie zu. Und das ganze solange bis das Teil offensichtlich trocken ist, also nicht mehr unangenehm riecht und nicht kälter als die die Umgebung ist. Die Temperatur der Keramik gibt uns einen guten Hinweis auf den Trocknungszustand. Ist das Objekt kälter als die Umgebung, wird noch immer Wasser an die Luft abgegeben.

Die aus Ton hergestellten, fertig bearbeiteten und getrocknete Arbeiten, die aber noch nicht gebrannt wurden nennt man auch Grünware.

 

Moderne Öfen

Unsere Öfen sind alle prozessorgesteuert und ermöglichen somit neben div. Festprogrammen, individuelle Einstellungen wie - Anheizzeit – Anheiztemperatur – Brenntemeperatur – Haltezeit -.

 

Nach dem Schrühbrand kühlt die Töpferware ab, danach kann in einem weiteren Brand die Glasur aufgebracht werden. Beim diesem Glasurbrand verschmilzt die Glasur mit dem Scherben. Je nachdem, um welchen Ton es sich handelt, unterscheidet sich die benötigte Brenntemperatur um mehrere hundert Grad. Bei Steinzeug und Porzellan muss die Temperatur während des Glasurbrandes sogar zwischen 1200 und 1400 Grad Celsius liegen.